Mobile Speicher für das Energiesystem nutzen: Sieben energiepolitische Handlungsempfehlungen
Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) zeigt in einem kürzlich veröffentlichten Papier auf, welche Möglichkeiten bidirektionales Laden bietet und was regulatorisch vom Gesetzgeber anzupassen ist. Kurz zusammengefasst handelt es sich dabei um folgende Maßnahmen:
- Stromsteuerbefreiung und Klarstellung zum Versorgerstatus
- Befreiung von Abgaben und Umlagen bei zwischengespeichertem Strom
- Netzentgeltvariabilisierung für V2G-Anwendungen
- Austausch und Weitergabe notwendiger Datenpunkte
- Messtechnische Vereinfachungen und praxistaugliche Steuerung
- Abgrenzung von Grün- und Graustrom
- Einheitliche Netzanschlussbedingungen für Ladeinfrastruktur
Rechtsrahmen, der netzdienliche Flexibilität nicht behindert
„Wir benötigen einen Rechtsrahmen, der netzdienliche Flexibilität nicht behindert. Elektroautos bieten durch ihre Speicherkapazität genau diese. Wir müssen sie nur freisetzen“, erklärt Robert Busch, Geschäftsführer des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft e.V. (bne).
Die sieben energiepolitischen Handlungsempfehlungen umfassen Vorschläge zur Umsetzung bidirektionalen Ladens. „Vor allem die Doppelbelastung mobiler Speicher durch Abgaben, Umlagen und Steuern verhindert einen wirtschaftlich sinnvollen Einsatz der Technologie“, betont Busch. Zwar hat die Bundesregierung mit dem Gesetz zur Modernisierung der Stromsteuer bereits erste Verbesserungen vorgenommen, diese gehen jedoch nicht weit genug. So werden bisher nur V2H-Anwendungsfälle, also die Rückspeisung vom Auto ins Haus, vereinfacht. Für V2G, die Rückspeisung ins Netz, ist eine entsprechende Ergänzung dringend notwendig.
Weiter mangelt es an konkreten gesetzgeberischen Vorgaben für den Datenaustausch zwischen den Fahrzeugen und der Ladeinfrastruktur. Als wettbewerblicher Energiewirtschaftsverband setzt sich der bne für einen diskriminierungsfrei ausgestalteten Markt ein. Es muss ein Level-Playing-Field für möglichst viele Marktteilnehmer geben.
Details zu den Maßnahmen
Ausführliche Beschreibungen der vorgeschlagenen Handlungsempfehlungen können direkt im Positionspapier (PDF) nachgelesen werden.