Ab wann bidirektionales Laden?

Das bidirektionale Laden, bei dem Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Stromnetz beziehen, sondern auch zurückspeisen können, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Aktuell befindet sich diese Technologie jedoch noch in der Entwicklungsphase. Herausforderungen wie fehlende einheitliche Standards, regulatorische Unsicherheiten und steuerliche Fragen verzögern eine flächendeckende Einführung.

Dennoch gibt es Fortschritte: Weltweite Pilotprojekte belegen die Praxistauglichkeit des bidirektionalen Ladens und dessen positiven Einfluss auf die Energieinfrastruktur. Ein Beispiel ist die Kathrein KWB-AC40 Wallbox, die hardwareseitig bereits auf das bidirektionale AC-Laden vorbereitet ist. Sobald die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen sind, kann diese Wallbox per Software-Update aktiviert werden.

Es wird erwartet, dass bidirektionales Laden ab 2026 zunehmend verfügbar sein wird, vorausgesetzt, die genannten technischen, infrastrukturellen und regulatorischen Voraussetzungen werden rechtzeitig erfüllt.

Aktueller Stand und Prognosen

Die Roadmap für bidirektionales Laden sieht vor, dass bis 2030 diese Technologie für alle Anwendungsfälle verfügbar und für Nutzer über verschiedene Plattformen hinweg reibungslos funktionieren soll. Die ersten marktreifen Vehicle-to-Home (V2H)-Anwendungen werden voraussichtlich bis 2025 auf den Markt kommen, während Vehicle-to-Grid (V2G)-Anwendungen etwas später folgen dürften.

Ein bedeutender Meilenstein war die Finalisierung des ISO-Standards 15118-20 im April 2023, der die Kommunikation zwischen Elektrofahrzeug und Ladestation für bidirektionales Laden definiert. Diese Standardisierung ist ein wichtiger Schritt zur Implementierung bidirektionaler E-Fahrzeuge.

Woran es noch scheitert

Für die Umsetzung des bidirektionalen Ladens sind mehrere Komponenten erforderlich:

  • Technische Voraussetzungen: Für bidirektionales Laden sind sowohl ein bidirektional fähiges Elektrofahrzeug mit entsprechendem Bordladegerät als auch eine kompatible Wallbox erforderlich. Das Fahrzeug muss in der Lage sein, Strom nicht nur aufzunehmen, sondern auch wieder abzugeben.
  • Infrastruktur und Netzkapazitäten: Die Integration von bidirektionalem Laden erfordert Anpassungen in der bestehenden Ladeinfrastruktur sowie im Stromnetz, um die Rückspeisung von Energie effizient und sicher zu gestalten.
  • Regulatorische Rahmenbedingungen: Es bedarf klarer gesetzlicher Regelungen und Standards, um die Abrechnung von zurückgespeistem Strom zu regeln und Anreize für Nutzer zu schaffen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) plant, bis 2025 die rechtlichen und technischen Standards für bidirektionales Laden zu etablieren, um eine flächendeckende Einführung bis 2026 zu ermöglichen.
  • Markteinführung durch Hersteller: Automobilhersteller wie Nissan planen, ab 2026 bezahlbares, bidirektionales On-Board-Laden für ausgewählte Elektrofahrzeuge anzubieten.

Die ISO-Norm 15118-20, die 2022 eingeführt wurde, legt Standards fest, um die Kompatibilität zwischen Fahrzeugen, Wallboxen und Energiemanagementsystemen sicherzustellen.

Einige Automobilhersteller planen, ihre Fahrzeuge mit bidirektionaler Ladefähigkeit auszustatten. So ist z. B. der Kia EV3 technisch für bidirektionales Laden und die Einspeisung von Energie ins allgemeine Stromnetz ausgerüstet. Hier geht es zur Übersicht der derzeit verfügbaren E-Autos, die bidirektional laden können.

Welche Wallbox kann jetzt schon bidirektional Laden?

Ein Beispiel für eine Wallbox, die hardwareseitig bereits auf das bidirektionale AC-Laden vorbereitet ist, ist die Kathrein KWB-AC40. Hier geht es zur Übersicht der derzeit am Markt verfügbaren BiDi-Wallboxen.

Die Wallbox von Kathrein ist sozusagen „bidi-ready“ – das bedeutet, dass Sie ab einem gewissen Zeitpunkt (nach der Freigabe und Aktivierung der Funktion durch den Hersteller) zum bidirektionalen Laden eingesetzt werden kann. Die Wallbox verfügt über eine Vielzahl an Schnittstellen und ist nach ISO 15118 für bidirektionales Laden vorbereitet. Sobald die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen sind, kann die Aktivierung dieser Funktion laut Hersteller über ein Software-Update erfolgen.

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